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Eine Besucherin steht vor der Metallsteele und studiert die zugehörigen Informationen auf ihrem Tablett.

Meldung

15.10.2021

Kunstprojekt REMEMBER: Dermatologie und Chirurgie ergänzen interaktiven Erinnerungsweg

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Im Foyer der Hautklinik: Prof. Kuhlmey spricht das erste Grußwort. © Charité | Sabine Gudath
Im Foyer der Hautklinik: Prof. Kuhlmey spricht das erste Grußwort. © Charité | Sabine Gudath
Nahaufnahme von Prof. Einhäupl im dunklen Mantel, hinter einem Stehtisch mit Mikrofon.
Stellvertretend für den Vorstand: Prof. Einhäupl. © Charité | Sabine Gudath
Frau Prof. Blume-Peytavi während der Ansprache an einem Stehtisch. Rechts von ihr eine große Frauenstatue, links ein großes Computerdisplay.
Für die Dermatologie: Grußwort von Prof. Blume-Peytavi. © Charité | Sabine Gudath
Frau Paz und Herr Stenz hinter einem Stehtisch. Rechts von ihr eine große Frauenstatue, links ein großes Computerdisplay, links außen Frau Füglistaller, die Szene betrachtend.
Für das Künstler-Team: Danielle Ana Füglistaller, Sharon Paz und Karl-Heinz Stenz (v.l.). © Charité | Sabine Gudath
In der Mitte die rostfarbene Steele. Links davon steht ein Mann im dunklen Mantel. Er betrachtet die zugehörigen Informationen auf seinem Handy. Von rechts ragt ein Tablet ins Bild, auf dem eine zweite Person das gleiche tut.
REMEMBER-Stele Dermatologie. © Charité | Sabine Gudath
REMEMBER-Stele Chirurgie: Projektgruppe GedenkOrtCharité, Prof. Kuhlmey und Trompeterin Katarina Vowinkel, die im Foyer eine Melodie nach dem Lied "Wenn unser Berlin auch verdunkelt ist" von Bruno Balz gespielt hatte. © Charité | Sabine Gudath
REMEMBER-Stele Chirurgie: Projektgruppe GedenkOrtCharité, Prof. Kuhlmey und Trompeterin Katarina Vowinkel, die im Foyer eine Melodie nach dem Lied "Wenn unser Berlin auch verdunkelt ist" von Bruno Balz gespielt hatte. © Charité | Sabine Gudath

Die Charité hat jetzt den "Erinnerungsweg REMEMBER" um die Ereignisorte Dermatologie und Chirurgie erweitert. Mit dem interaktiven Denkmal setzt sich die Charité mit ihrer Rolle in der NS-Zeit auseinander und macht Spuren dieser Vergangenheit an authentischen Orten auf dem Campus Charité Mitte sichtbar und hörbar. Der Gedenkpfad erinnert an die Opfer und informiert über die Täter – und will zudem eine dauerhafte Auseinandersetzung über die Verantwortung der medizinischen Wissenschaft in der Gegenwart etablieren.

Der „Erinnerungsweg REMEMBER“ war mit sechs Stationen im Rahmen des Projekts „GeDenkOrt.Charité – Wissenschaft in Verantwortung“ im Mai 2018 eröffnet worden. Anlässlich der Erweiterung um die Stationen Dermatologie und Chirurgie sprach Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey, Wissenschaftliche Leitung CharitéCentrum 01 und Direktorin des Instituts für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft der Charité, ein Grußwort und betonte die Wichtigkeit des Erinnerungsweges und die Bedeutung der zwei neuen Stationen: „Der alte Campus, auf dem wir Gegenwärtigen permanent mit Vergangenem in Berührung kommen."

Stellvertretend für den Vorstand bekräftigte Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Charité, das besondere Anliegen der Berliner Universitätsmedizin für eine transparente Erinnerungskultur, die in die Gegenwart und die Zukunft hineinwirkt. Denn: Es gehöre zur traurigen historischen Wahrheit, dass sich deutsche Mediziner – darunter auch Ärzte der Charité – während des Nationalsozialismus in Ausübung ihres Berufes an grausamen Taten beteiligt haben. Er fügte hinzu: „Für die jungen Studierenden und die jungen Ärztinnen und Ärzte soll REMEMBER auch eine Mahnung sein, wie kurz der Weg vom reinen Wissenschaftler zu einem Begünstiger der Entwicklung in einem Land sein kann.“

Ein weiteres Grußwort hielt Prof. Dr. Ulrike Blume-Peytavi, Stellvertretende Direktorin der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Charité. Sie erklärte die besondere Rolle der damaligen Disziplin der Haut- und Geschlechtskrankheiten und die Ausgrenzung jüdischer Dermatologen in der NS-Zeit. An der dazugehörigen Stele wird der ärztliche Umgang mit Syphilis-Patienten thematisiert: Während die Zeit der Weimarer Republik geprägt war von Beratung, Aufklärung und Prävention, wurden Betroffene in der NS-Zeit im Kontext rassen- und bevölkerungspolitischer Maßnahmen wieder verstärkt Repressionen ausgesetzt und Betroffene ausgegrenzt.

Mit REMEMBER bringt das Künstler-Team um Sharon Paz, Jürgen Salzmann und Karl-Heinz Stenz die schweigenden Erinnerungsorte auf dem Campusgelände mittels audiovisueller Installationen zum Sprechen. Zentrale Ausgangspunkte sind die Gedenkskulpturen an den historischen Orten. Die dazugehörige App ermöglicht den Zugang zur interaktiven Videokunst an den jeweiligen Stationen. „Das Kunstprojekt REMEMBER ist ein interaktives digitales Gedenkmonument. Die Idee war, einen Erinnerungspfad zu schaffen, der die Vergangenheit der Charité mit der Gegenwart und der Zukunft verbindet. Bei dem die Besucherinnen und Besucher eine interaktive Rolle einnehmen und nicht nur passive Beobachtende sind. Wir wollten einen Erinnerungsweg schaffen, der sowohl eine sinnliche Begegnung darstellt als auch eine emotionale Erfahrung ermöglicht", erklärte Sharon Paz stellvertretend für das Künstler-Team.

Die acht verschiedenen Gedenkskulpturen sind senkrechte flache Stelen, die zwei Meter hoch und sechzig Zentimeter breit sind. Sie ragen direkt aus dem Boden und bestehen aus Cortenstahl, der im Laufe der Zeit besonders lebendige Farbfacetten in der rostigen Schutzschicht entwickelt. Die Stationen thematisieren Psychiatrie und Neurologie, Frauenheilkunde, Lehren und Lernen, Verfolgte Wissenschaft, Dermatologie und Venerologie und Chirurgie.

GeDenkOrt.Charité – Wissenschaft in Verantwortung

GeDenkOrt.Charité ist ein interdisziplinäres Projekt, in dem u. a. das Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin, die Universität der Künste (UdK) Berlin und das Berliner Medizinhistorische Museum (BMM) der Charité zusammenarbeiten. Der Erinnerungsweg und die historische Ausstellung „Der Anfang war eine feine Verschiebung in der Grundeinstellung der Ärzte. Die Charité im Nationalsozialismus und die Gefährdungen der modernen Medizin“ im Gebäude der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Bonhoefferweg 3, bilden zusammen den GeDenkOrt.Charité – Wissenschaft in Verantwortung. Mit diesem Projekt setzt sich die Charité öffentlich mit ihrer eigenen Geschichte auseinander. Zudem will sie damit auch den Dialog über die Verantwortung der Medizin und der Wissenschaft in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft anregen. Das Projekt wurde ermöglicht durch die freundliche Unterstützung von: Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin, Friede Springer Stiftung, Freundeskreis der Charité e.V., Freunde und Förderer der Berliner Charité e. V. spwie die Berliner Dermatologische Gesellschaft.

Künstlerteam REMEMBER

Sharon Paz, Jürgen Salzmann und Karl-Heinz Stenz arbeiten seit 2005 in verschiedenen nationalen und internationalen Projekten zusammen. Diese reichen von Videokunst über Live Art bis hin zu gemeinsamen Performances. Für REMEMBER kam zusätzlich ihre langjährige Kollegin Danielle Ana Füglistaller dazu. Das Kunstprojekt REMEMBER hatte sich 2017 in einem künstlerischen Auswahlverfahren für den Charité-Erinnerungsweg erfolgreich durchgesetzt.

Hinweis zur REMEMBER-APP

Bitte laden Sie die kostenfreie App sowie die Videos bereits vor dem Besuch auf dem Campusgelände auf Ihr Smartphone oder Tablet und schließen Kopfhörer an: https://remember.charite.de.   

Informationen zum Besuch

Der Zugang zum Campus Charité Mitte ist für externe Besucher:innen pandemiebedingt weiterhin beschränkt. Sobald es zulässig ist, informieren wir Sie über die Möglichkeiten eines Besuchs vor Ort.

Links

Videos der neuen REMEMBER-Stationen

Lageplan

CCM, Rahel-Hirsch-Weg 2

Kontakt

GeDenkOrt.Charité
Campus Charité Mitte
Charitéplatz 1
10117 Berlin

Geländeadressen:

  • Ausstellung: Bonhoefferweg 3
  • Büro: Hufelandweg 5, 4. Ebene, Raum 036


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