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Veranstaltung

24.10.2017

Der Berliner Anatom Hermann Stieve (1886–1952) und seine Forschung an den Opfern der Nazi-Justiz

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Veranstaltung für Fach- und Laienpublikum

Die systematische Erforschung der Geschichte der Anatomie im Dritten Reich hat gezeigt, dass fast alle damaligen Anatomen die Körper von Opfern des Nationalsozialismus für die Lehre und Forschung verwendeten und dafür mit der NS-Justiz kollaborierten. Damit halfen sie auch, den Opfern ein Grab zu verwehren.

Zu den wesentlichen Aspekten dieser Geschichte gehört, dass Anatomen für ihre mikroskopischen Untersuchungen Gewebe möglichst "lebensnah", also möglichst kurz nach dem Tod, entnehmen wollten. So wurde auf makabre Weise das Profitieren von Hinrichtungen zu einem Qualitätsmerkmal histologischer Forschung, auf das in Publikationen auch ganz offen hingewiesen wurde.

Diese Geschichte, die von Andreas Winkelmann am Beispiel des Berliner Anatomen Hermann Stieve erläutert und analysiert wird, hat wesentliche Implikationen für die aktuelle Entwicklung ethischer Richtlinien in der modernen Anatomie.

Andreas Winkelmann ist seit 2015 Professor für Anatomie an der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane; zuvor war er seit 2001 an der Anatomie der Charité – Universitätsmedizin Berlin tätig. Forschungsschwerpunkte sind u.a. der historische und heutige Umgang mit "Human Remains", die Ethik der Verwendung menschlicher Körper in anatomischer Lehre und Forschung, die Geschichte der Anatomie. Er ist Vorsitzender des Federative International Committee for Ethics and Medical Humanities der internationalen Anatomenvereinigung IFAA.

Der "GeDenkOrt.Charité – Wissenschaft in Verantwortung" befasst sich mit Medizin und Wissenschaft im 19. und 20. Jahrhundert, erörtert aber auch Wissenschaftsfragen der Gegenwart und künftige Perspektiven.

Organisatorisches

Referenten

Prof. Dr. Andreas Winkelmann

Institut für Anatomie
 der Charité
Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane

Veranstalter

Charité – Universitätsmedizin Berlin

Zeit

Dienstag, 24. Oktober 2017, 18:00 bis 20:00 Uhr

Ort

Campus Charité Mitte
Hörsaal der Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Neurologie
Geländeadresse: Bonhoefferweg 3

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